Winterharte Farne für den Garten und Steingarten

Die Welt der Farne ist ebenso vielfältig wie die Vielfalt bei anderen Stauden. Von den riesigen Baumfarnen Neuseelands bis zu winzigen Zwergen von nur wenigen Zentimeter Höhe. Auch gibt es Farne die im Wasser wachsen wie z. b der heimische und bedrohte Kleefarn (Marsilea quadrifolia) und der bei uns eingebürgerte Neophytenfarn, der Schwimmende Moosfarn (Azolla). Im Garten bringen Farne ein exotisches Flair in schattige Gärten oder als besondere Kleinode in Steingärten.

Durch die milde Witterung der letzten Jahre rückt auch die Bedeutung wintergrüner Farne in den Vordergrund. Die Arten sollten mit Fachkenntnis für ihre Verwendung ausgewählt werden. Es gibt langsam wachsende, sich nur horstig entwickelnde Farne, sowie Wucherer die ganze Flächen bilden, oder sich gerne reichlich aussäen.

Heimische Farne:

Der Hirschzungenfarn (Asplenium scolopendrium)

Asplenium scolopendrium gehört zu den heimischen Farnen. Eine Besonderheit bei dieser Farnpflanze ist, dass die Wedel zungenförmig ausgebildet sind und nicht gefiedert sind. Er ist kalkliebend und wintergrün. An zusagenden Stellen säht er sich selber im Garten aus, wobei er Mauerritzen und Spalten bevorzugt.

Mögliche Staudennachbarn könnten sein:

  • Arum italicum – Aronstab
  • Gewöhnliche Akelei – Aquilegia vulgaris
  • Haselwurz – Asarum europaeum
  • Frühlingsplatterbse - Lathyrus vernus
  • Hepatica transsilvanica – Siebenbürger Leberblümchen
  • Helleborus foetidus – Stinkende Nieswurz, Palmblatt-Schneerose
  • Anemone nemorosa – Buschwindröschen
  • Primula veris – Schlüsselblume
  • Geißbart – Aruncus aethusifolius Hybridenformen
  • Cimicifuga – Silberkerze (bei genügend Grundfeuchte)
  • Weitere Stauden – Partner sind natürlich denkbar, dies ist nur eine kleine Auswahl.

Der Tüpfelfarn (Polypodium vulgare)

Immergrün ist auch Polypodium vulgare. Er ist ein wahrer Alleskönner. Auch wenn er recht langsam wächst, sich kaum aussät und mit seinen kurzen Rhizomen nur wenig Zuwachs im Jahr bringt, so kann er doch ohne konkurrierenden Nachbarn alle möglichen Stellen besiedeln. Vom einfachen Bodendecker im trockenschattigen Beet bis hin zur sauren Humusauflage auf purem Sandstein oder auch in sattem Kalk. Er verträgt tiefen Schatten und nimmt es durchaus auch mit sonnigen Plätzen auf.

Mögliche Staudennachbarn könnten sein:

  • Anemone nemorosa – Buschwindröschen
  • Geißbart – Aruncus aethusifolius Hybridenformen
  • Chinesische Wiesenraute – Thalictrum delavayi
  • Cimicifuga – Silberkerze (bei genügend Grundfeuchte)
  • Wald-Schmiele – Deschampsia cespitosa

Weitere Stauden – Partner sind natürlich denkbar, dies ist nur eine kleine Auswahl.

Der Schriftfarn (Ceterach officinarum)

Ein Kleinod im Steingarten ist Ceterach officinarum in absonnigen, kalkigen Steinfugen. Einige wenige Pflanzen haben wir anzubieten. Bei großer Trockenheit rollt er seine Wedel zusammen, um bei feuchtem Wetter –wie die Rose von Jericho- sich wieder aufzurollen. Perfekt angepasst an trockenes Weinbauklima oder steinige Berghänge.

Die Mauerraute (Asplenium ruta-muraria) und der Streifenfarn (Asplenium trichomanes) 

Asplenium ruta-muraria und Asplenium trichomannes sind zwei weitere beliebte Zwergfarne, die wir in absonnigen bis schattigen Mauern finden. Besonders der Streifenfarn kann sehr schattige erdfeuchte Gesteinsfugen besiedeln. Beste Pflanzzeit für diese Mauerfugen ist das frühe Frühjahr.

Mauerraute in Felsspalte
Die Mauerraute, ein Zwerg-Farn in einer Felsspalte

Besondere Zwergfarne

Diese kleinen Zwergfarne, etwa wie der Schriftfarn, die Mauerraute und der Streifenfarn, haben es uns besonders angetan. Hier werden wir in den nächsten Jahren unser Sortiment noch erweitern. Weil diese meist noch wenig zu erhaltende Raritäten sind haben wir uns eine kleine Farnvermehrung unter Kunstlicht im Keller gebaut.

Farn-Anzucht
Farn-Anzucht

Der Rippenfarn - Blechnum spicant

Blechnum spicant ist auf sehr saure Standorte angewiesen. Wir finden ihn in Gesellschaft mit Sphagnumbeständen z.B. im Odenwald. Ein schöner wintergrüner Farn mit horstigem Wuchs und geringem Aussaatverhalten.
In kalkarmen Böden gut in Verbindung mit Rhododendren und Nadelgehölzen.

Der Wurmfarn - Dryopteris filix-mas

Der Wurmfarn, ein sehr häufiger in Deutschland. ist einer der anspruchslosesten Farne überhaupt. Er wächst an jedem Standort und verbreitet sich im Garten von selbst, manchmal mehr als einem lieb ist. In unserer Sortimentsliste finden sie weitere Farne der Gattung Dryopteris. Auch sehr robust ist der Goldschuppenfarn Dryopteris affinis.

Mögliche Staudennachbarn könnten sein:

  • Arum italicum - Aronstab
  • Brunnera macrophylla -Kaukasusvergissmeinnicht
  • Gillenia trifoliata – Dreiblattspiere
  • Hepatica transsilvanica – Siebenbürger Leberblümchen
  • Helleborus foetidus – Stinkende Nieswurz, Palmblatt-Schneerose
  • Anemone nemorosa – Buschwindröschen
  • Primula veris - Schlüsselblume
  • Cimicifuga – Silberkerze (bei genügend Grundfeuchte)
  • Weitere Stauden – Partner sind natürlich denkbar, dies ist nur eine kleine Auswahl.

Der Frauenfarn - Athyrium filix-femina

Das gleiche trifft auch für den Frauenfarn zu, der allerdings nicht wintergrün ist, feuchtere und vor allem schattige Plätze bevorzugt. Eine Idee für einen Topf mit Staunässe?

Mögliche Staudennachbarn könnten sein:

  • Cimicifuga – Silberkerze
  • Primula sieboldii – Primel, Schlüsselblume
  • Hakonechloa macra Aureola – Japan-Goldbandgras
  • Weitere Stauden – Partner sind natürlich denkbar, dies ist nur eine kleine Auswahl.

Der Königsfarn - Osmunda regalis

Ein seltener heimischer Farn ist der Königsfarn. Er wächst auf moorigen Böden oder an feuchteren Stellen. Im Garten erreicht er Höhen etwas über 1 Meter und Durchmesser ebenfalls von 1 Meter. In einem nord-Italienischen Garten sah ich ein über 100jähriges Exemplar. Diese alte Pflanze hatte eine Höhe von über 250 cm und einen Durchmesser von ca. 3 Meter.

Der Straussenfarn - Matteuccia struthiopteris

Straussenfarn Gruppe am Rande eines Bachlaufs
Der Straussenfarn am Rande eines Bachlaufs

Der Straussenfarn der seine Blätter in gleichmäßiger vasenform aufstellt, ist für alte Baumbestände ideal geeignet. Mit seinen Ausläufern findet er freie Plätze zwischen den Baumwurzeln. Seine Heimat sind europäische Auwälder.

Mögliche Staudennachbarn könnten sein:

  • Cimicifuga – Silberkerze
  • Schaublatt - Rodgersia
  • Elfenblume – Epimedium, wüchsige Formen
  • Primula sieboldii – Primel. Schlüsselblume
  • Etagen-Primel - Primula japonica
  • Hakonechloa macra 'Aureola' – Japan-Goldbandgras
  • Wald-Schmiele – Deschampsia cespitosa

Weitere Stauden – Partner sind natürlich denkbar, dies ist nur eine kleine Auswahl.

Farne von anderen Kontinenten

Adiantum

Der Venushaarfarn - Adiantum venustum

Von zarter Gestalt ist der Himalaya-Venushaarfarn. Die arte Gestalt der Blätter begeistert jeden Betrachter. Er bildet durch Ausläufer im Laufe der Zeit Teppiche ohne jedoch aufdringlich zu werden. Ein weiterer Verwandter des Venushaarfarns kommt aus Nord-Amerika.

Mögliche Staudennachbarn könnten sein:

  • Arum italicum - Aronstab
  • Brunnera macrophylla -Kaukasusvergissmeinnicht
  • Gillenia trifoliata – Dreiblattspiere
  • Hepatica transsilvanica – Siebenbürger Leberblümchen
  • Palmblatt-Schneerose – Helleborus foetidus
  • Lenzrose – Helleborus orientale
  • Anemone nemorosa – Buschwindröschen
  • Primula veris - Schlüsselblume
  • Cimicifuga – Silberkerze (bei genügend Grundfeuchte)
  • Elfenblume - wüchsige Epimedien
  • Molinia caerulea Variegata – Kleines-Pfeifengras
  • Weitere Stauden – Partner sind natürlich denkbar, dies ist nur eine kleine Auswahl.

Der Hufeisenfarn, Pfauenradfarn - Adiantum pedatum

Bei dem Pfauenrad- oder Hufeisenfarn sind die Wedel wie ein Pfauenrad gestaltet was zu seinem Namen führte. Die hellgrünen Blätter sitzen auf schwarzen Blattstielen was dem Farn ein besonders edles Aussehen verleiht. Die drahtigen Stiele wurden von den Indianern zum Korbflechten benutzt.

Mögliche Staudennachbarn könnten sein:

  • Arum italicum - Aronstab
  • Brunnera macrophylla -Kaukasusvergissmeinnicht
  • Gillenia trifoliata – Dreiblattspiere
  • Hepatica transsilvanica – Siebenbürger Leberblümchen
  • Palmblatt-Schneerose – Helleborus foetidus
  • Lenzrose – Helleborus orientale
  • Anemone nemorosa – Buschwindröschen
  • Primula veris - Schlüsselblume
  • Elfenblume – Epimedium
  • Kleine Funkien – Hosta
  • Kissen-Primel - Primula x pruhoniciana
  • Molinia caerulea Variegata – Kleines-Pfeifengras
  • Winterling - Eranthis hyemalis
  • Hasenglöckchen - Hyacinthoides non-scripta
  • Weitere Stauden – Partner sind natürlich denkbar, dies ist nur eine kleine Auswahl.

Polystichum

Sich entrollende Wedel von Polystichum setiferum Herrenhausen
Sich entrollende Wedel von Polystichum setiferum Herrenhausen

Der Filigranfarn - Polystichum setiferum

Etwas radförmig mutet auch der Wuchs des Filigranfarns - Polystichum setiferum an. Von der Mitte her im Kreis ausgebreitet entrollt er spektakulär im Frühling seine Wedel. Der Filigranfarn wächst breit aufrecht und er wird mindestens 60 cm hoch. Von diesem Farn gibt es mehrere Sorten.

Fast Moosartig und sehr dicht beblättert wirkt diese Sorte . Die Art Polystichum setiferum und deren Sorten sind wintergrün. Sie vertragen gut schwere Böden (ähnlich wie der Wurmfarn und der Goldschuppenfarn) und höheren Kalkgehalt im Boden. Trockenheit wird auch relativ gut vertragen.

Die Sorte Polystichum setiferum Plumosum Densum

Die Sorte Polystichum setiferum Plumosum Densum wird gerne auch zur Unterpflanzung von Strauch-Rosen genommen, da diese Form nur max. 40 cm hoch wird. Dafür aber auf Dauer 50 cm breit wird. Mehre Formen von Polystichum finden sie in unserer Sortimentsliste finden sie alle Farne unter der zusätzlich angelegten Kategorie Farne.

Mögliche Staudennachbarn könnten sein:

  • Arum italicum - Aronstab
  • Brunnera macrophylla -Kaukasusvergissmeinnicht
  • Gillenia trifoliata – Dreiblattspiere
  • Hepatica transsilvanica – Siebenbürger Leberblümchen
  • Helleborus foetidus – Stinkende Nieswurz, Palmblatt-Schneerose
  • Anemone nemorosa – Buschwindröschen
  • Primula elatior – Waldschlüsselblume
  • Polster Glockenblume – Campanula poscharskyana
  • Winterharte Alpenveilchen - Cyclamen
  • Cimicifuga – Silberkerze (bei genügend Grundfeuchte)

Der Asiatische Glanzschildfarn - Polystichum neolobatum

Der Asiatische Glanzschildfarn - Polystichum neolobatum
Ein besonderer Glanzschildfarn

Ein besonderer Schildfarn im Sortiment ist der Asiatische Glanzschildfarn. Seit die Winter nicht mehr so streng sind gedeiht dieser wintergrüne Farn auch gut im Garten. Auffällig glänzendgrüne Wedel mit kompaktem Wuchs.

In unserer Sortimentsliste finden sie weitere Vertreter der Gattung Polystichum.

Der Öhrige Fraunnfarn - Athyrium otophane Okane

Athyrium otophorum var. okanum
Ein einzelner Wedel dieses schönen Frauenfarns

Athyrium otophane Okane fällt durch seine etwas besondere Blattfärbung auf. Für mich erweckend die Blätter silbrig angehaucht und die Blattrippen haben eine rötliche Färbung. Ein unkomplizierter aber besonderer Farn.

Der Rotschleierfarn - Dryopteris erythrosora

Der Rotschleierfarn - Dryopteris erythrosora
Der Rotschleierfarn mit bronzerot getönten Wedeln

Ebenso ist der Rotschleierfarn der beim Austrieb mit seinen bronzerot getönten Wedeln auffällt. Besonders geeignet für „warmen Schatten“ in sommerlichen Sitzecken.

In unserer Sortimentsliste finden sie einige andere Vertreter der Gattung Dryopteris.

Mögliche Staudennachbarn könnten sein:

  • Brunnera macrophylla -Kaukasusvergissmeinnicht
  • Funkie – Hosta
  • Schaumblüte – Tiarella und Heucherella
  • Helleborus foetidus – Stinkende Nieswurz, Palmblatt-Schneerose
  • Kaukasus Alpenveilchen – Cyclamen coum
  • Anemone nemorosa – Buschwindröschen
  • Primula veris - Schlüsselblume
  • Cimicifuga – Silberkerze (bei genügend Grundfeuchte)
  • Wald-Schmiele – Deschampsia cespitosa
  • Zwerg-Segge – Carex conica Snowline
  • Hasenglöckchen - Hyacinthoides non-scripta
  • Weitere Stauden – Partner sind natürlich denkbar, dies ist nur eine kleine Auswahl.

Der Kettenfarn - Woodwardia unigemmata

Der Kettenfarn - Woodwardia unigemmata
Die immergrünen Wedel des Kettenfarns

In unserem Hof steht fühlt sich in geschützter, schattiger Ecke Woodwardia unigemmata sehr wohl. Ein fantastischer Farn mit bis zu 1,50 m langen Wedeln. Die Wedel sind immergrün und der Austrieb bronzerot. Eine eindrucksvolle und edle Erscheinung mit tropischem Flair.

Cheilanthes - Pelzfarn

Zu den Raritäten gehören auch die Pelzfarne. Sie wachsen oft an heißen vollsonnigen Stellen und ertragen Hitze und trockene Luft gut. Allerdings sollten sie genug Bodentiefe finden wo sie mit ihren Wurzeln in kühlere/feuchtere Bodenschichten vordringen können. In Schalen und Töpfen brauchen diese an vollsonnigen Standort auch etwas mehr Wasser da sie nicht tief einwurzeln können.

Cheilanthes tomentosa

Dieser Pelzfarn wächst bei uns im sonnigen Steingarten und bleibt auch +über Winter mit seinen Wedeln zierend. Weitere seltene Cheilanthes-Arten befinden sich derzeit in der Anzucht.

Hitzeverträglicher Felsenfarn

Ein besonderer absolut Hitzeverträglicher Felsenfarn aus Mexiko ist Pella atropurpurea. Er gedeiht bei uns schon seit einigen Jahren und hat sich als gut winterhart und zudem wintergrün erwiesen.

Weitere Farne

Wir haben noch weitere Farne im Sortiment und laden Sie gerne ein bei uns zu stöbern und den passenden Farn für Ihren Garten oder die eine oder andere Rarität zu finden.

In unserer Sortimentsliste finden sie alle Farne unter der zusätzlich angelegten Kategorie Farne.