Anemonen im Garten verwenden

Anemonen im Garten

Herbstanemone Pamina

Anemonen - Vielfalt

Anemonen sind Stauden mit einer großen Arten - Vielfalt. Grob gesagt gibt es von der Blütezeit her gesagt zwei Gruppen die Herbstanemonen und die Frühlingsanemonen. Die Blütezeit der Herbstanemonen beginnt teilweise schon im Hochsommer, Spätsommer und Frühherbst. Anemonen sind mit ihren offenen dem Betrachter zugewendeten Blütenschalen beliebte Stauden, Anemonen sind eine große Gattung mit vielen verschiedenen Arten aus unterschiedlichen Standorten und Kontinenten der Nordhalbkugel.

Frühlingsanemonen

Im Frühling beginnt die Anemonenblüte mit verschiedenen knolligen Arten die im Balkan und der Türkei heimisch sind. Anemone blanda und Anemone coronaria bekommen sie als Knolle im Herbst in abgepackt in Tüten mit buntem Bild. Oder sie bekommen die Knollen dieses Windröschens im Frühjahr schon eingetopft zum Teil auch schon vorgetrieben im allgemeinen Angebot. Das Beet kann sonnig bis halbschattig sein und am Gehölzrand liegen.

Die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris, Anemone pulsatilla)

Die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) ,wurde früher auch als Anemone pulsatilla bezeichnet. Sie hat verschiedene deutsche Volksnamen. Diese heimische Staude unserer Trockenrasen ist ein prächtiger Frühblüher. Es gibt inzwischen weiße und rotblühende Formen. Auch weitere aber jedoch selten im Handel befindliche Arten mit z. B. gelben Blüten begehren das Sammlerherz. Fantastisch anzuschauen wenn in der allerersten Frühlingsonne sich die Blüten aus den pelzigen Knospen öffnen und die Bienen in der Märzsonne von Blüte zu Blüte fliegen. Die Küchenschelle besiedelt vollsonnige, trockene Standorte und fühlt sich im Steingarten oder auf Trockenmauerkronen am wohlsten.

Das Buschwindröschen - Anemone nemorosa

Diese heimische Frühlingsanemone, die Ende April unseren Waldboden schmückt, sollte in unseren Gärten mehr Beachtung bekommen. In unserem Garten gedeihen seit langer Zeit einige Tuffs dieser bescheidenen Schönheit. Auch führen wir Anemone nemorosa in zahlreichen Sorten. Von Weiß über rosa-rot zu bläulich bis hin zu hellgelb und gelb ( Anemone ranunculoides) ist das Farbspektrum sehr breit. In unserem Sortiment führen wir sehr viele Sorten der Buschwindröschen, die zu den Frühlingsanemonen zählen.
Von den Frühlingsanemonen finden sie einige in unserem Staudensortiment.

Das Leipziger Buschwindröschen (Anemone x lipsiensis)

Diese ist eine Hybride, die aus Anemone nemorosa und Anemone ranunculoides in der Natur entstanden ist und bei Leipzig gefunden wurde. Von Anemone x lipsiensis führen wir einige Sorten.

Verwendung der Buschwindröschen im Garten

Sie sind perfekt um unter unseren Gehölzen (außer Thuja, Fichten und Kirschlorbeer) den Frühlingsboden zu dekorieren. Das Buschwindröschen ist robust bei starker Sommertrockenheit, - in unserem Wald gießt auch keiner-, sie kommen mit Wurzeldruck gut zurecht.

Buschwindröschen (und Anemone x lipsiensis) verwenden wir im Garten ähnlich wie es uns die Natur vormacht, nämlich unter laubabwerfenden Gehölzen (sehr oft unter Buchen). Nach Möglichkeit sollte das Laub liegen bleiben. Das lieben Buschwindröschen, da ihre bodenbürtigen Triebe (Rhizome) nur flach in der Erde wachsen, also quasi zwischen der Laubmullschicht und der Bodenschicht. Wenn man dies berücksichtig sind Buschwindröschen sehr langlebig und können sich jahrzehntelang an einen Pflanzplatz halten.

Wo pflanze ich das Buschwindröschen

Wie schon erwähnt stehen Buschwindröschen sehr gerne in der Nähe von Laubgehölzen, woraus hervorgeht, dass sie eher absonnig bis schattig stehen. Der Boden kann ruhig schwerer sein, aber auch leichtere Böden werden gerade in Verbindung mit einer Laubmullschicht vertragen.

Pflege der Buschwindröschen

Was für viele Stauden gilt, gilt auch hier: Die beste Pflege ist die standortgerechte Verwendung, wie oben beschrieben. Gartenstauden sind unserer Meinung nach eine insgesamt robuste Pflanzengruppe (es gibt natürlich Ausnahmen). Erst Recht wenn man sie richtig verwendet.

Buschwindröschen und ihre Partner im Garten

Bedenken sollte man bei der Wahl der Partnerpflanzen, dass das Buschwindröschen seine Laubblätter im Sommer einzieht und im April wieder durchtreibt. Mit diesem Wissen im Hinterkopf gelingt es leeren Plätze zu kaschieren.

Andere Stauden mit Buschwindröschen kombinieren.

  • Zweiblättriger Blaustern (Scilla bifolia) blüht im zeitigen Frühjahr
  • Schneeglöckchen (Galanthus nivalis)
  • Funkien, Hosta
  • Kaukasusvergissmeinnicht (Brunnera macrophylla) blüht im Frühjahr
  • Salomonssiegel (Polygonatum multiflorum und andere)
  • Haselwurz (Asarum europaeum) immergrüner Bodendecker
  • Lerchensporn (Corydalis cava)
  • Hainsimse, Schneemarbel (Luzula nivea) immergrünes Gras
  • Segge  (Carex verschiedene Arten) immergrüne Gräser
  • Lungenkraut (Pulmonaria Blue Ensign)
  • Lenzrose (Helleborus orientale und Verwandte) wintergrün
  • Leberblümchen (Hepatica transsylvanica und triloba)
  • Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium) verträgt Trockenheit, wintergrün im Sommer eingezogen (Ruhephase)
  • Frülings-Alpenveilchen (Cyclamen coum nicht extrem trocken)
  • Sommer-Alpenveilchen (Cyclamen purpurascens) nicht extrem trocken

Robuste Farne:

  • Wurmfarn (Dryopteris)
  • Hirschzunge Immergrün (Phylitis)
  • Filigranfarn, immergrün (Polystichum)

Viele weitere Stauden sind möglich.

Das große Windröschen (Anemone sylvestris)

Großes Windröschen

Im späten Frühjahr Anfang Mai beginnt das große Windröschen  oder Waldanemone  (zutreffender wäre Waldrand - Windröschen) mit ihren weißen Blüten weithin zu leuchten. Die Blüten sind der Waldanemone sind mit ca. 4 cm wesentlich größer als beim Buschwindröschen.  Die sommergrüne Waldanemone  ist von zarter Erscheinung und  kann gut in größeren Tuffs verwendet werden.

Für Liebhaber naturhafter Pflanzungen ist dieses Windröschen unverzichtbar, und auf jeden Fall ist es einen Versuch wert sie dauerhaft anzusiedeln.

Anemone sylvestris richtig gepflanzt

Im Gegensatz zur vorherigen Anemone  , bevorzugt das große Windröschen einen sonnigen bis leicht absonnigen Gehölzrand oder ein sonniges Beet. Sie verbreitet sich durch Wurzelausläufer, mit denen sie die Freiräume zwischen anderen Stauden wunderbar ausfüllt ohne ihre Nachbarn zu verdrängen. In unserer Staudenplanung ist sie ein fester Bestandteil in naturhaften Pflanzungen. Sie gehört zu den verträglichen Frühlingsboten die das sommerliche Schauspiel im Staudenbeet nicht stören.

Bodenansprüche von Anemone sylvestris

Der Boden kann ruhig schwer und steinig und frisch bis trocken sein. Nasse und nährstoffreiche Böden sollten vermieden werden. An zusagenden Standorten sät sich diese niedrig wachsende Anemone mehr weniger mäßig aus ohne lästig zu werden.

Pflege der Waldanemone

Was für viele Stauden gilt, gilt auch hier: Die beste Pflege ist die standortgerechte Verwendung, wie oben beschrieben.

Waldanemonen und ihre Partner im Garten.

  • Salamonsiegel (Polygonatum latifolium Waldzwerg)
  • Kissenprimel (Primula x pruhoniciana  Wanda)
  • Schellenbaumfarn (Dryopteris filix-mas Linearis Polydactyla)
  • Gamander immergrün (Teucrium x lucidrys)
  • Amsonie (Amsonia huprichtii-Kultivar)
  • Bergsegge (Carex montana Rauhreif)
  • Krebsblattstorchschnabel (Geranium renardii)

Herbst-Anemonen

Ein ganz andere Gruppe sind die Herbst-Anemonen (oft auch japanische Herbst-Anemone genannt) . Im Beet treiben Herbst-Anemonen im Frühling mit ihren üppigem Laub aus, um dann ihre reiche Blüte im Spätsommer bis Herbst zu entfalten. Herbst-Anemonen bilden größere Blatthorste und erheben ihre Blüten in Höhen zwischen 60 cm bis 130 cm. Herbst-Anemonen gibt es in Sorten mit  strahlend weißen Blüten wie bei Herbst-Anemone japonica Honorine Jobert die wir besonders im Schatten (bei genügend Feuchtigkeit auch in der Sonne) oder vor dunklen Hintergründen schätzen.

Farbe bringen Herbst-Anemone hupehensis Königin Charlotte (Rosa) und Anemone hupehensis Pamina (rosarot halbgefüllt).Neue und kleinwüchsige Herbst-Anemonen Sorten sind: Anemone hupehensis Summer Breeze und Anemone hupehensis Fantasy Red Hiding Hood.

Anemone tomentosa Robustissima

Etwas aus dem Rahmen fällt die Herbst-Anemone Sorte Anemone tomentosa Robustissima, die unter besten Bedingung bis mannshoch werden und bildet durch ihre Ausläufer größere Bestände. Anemone tomentosa blüht oft schon Ende Juli, verträgt große Trockenheit und der Standort kann deshalb gut im Wurzelbereich von Gehölzen liegen.  In kleinen Gärten sollte Anemone tomentosa  keine Verwendung finden, da sie sehr wüchsig.

Anemonenneuheit

Als Herbst - Anemonenneuheit findet sich begrenzt lieferbar bei uns auch  die Sorte ‚Wild Swan‘. Eine Neuheit mit weißen Blüten und einer graublauen Färbung auf der Blütenrückseite. Eine besonders edle Farbkombination.

Verwendung und Standort der Herbst-Anemonen

Wie schon angedeutet sind Herbst–Anemonen Stauden für lichtschattige (bei benügend Feuchtigkeit auch sonnig) Beete. Der durchschnittliche Gartenboden reicht diesem Windöschen völlig aus. Wenn die Pflanzen eingewachsen sind überstehen sie auch längere Trockenheitsperioden.

Für große Gärten und Parks eignet sich Anemone tomentosa Robustissima. Sie ist noch robuster als die Japan -Anemonen (Anemone japonica und hupehensis). Dieses große Windröschen ist geradezu prädestiniert für eine Verwendung zwischen und vor Gehölzen. Sie wächst oft dort noch, wo sich andere Stauden schwer tun.

Herbst – Anemonen und ihre Partner im Garten

Eine kleine Auswahl von bewährten Begleitpflanzen:

  • Riesensalamonsiegel (Polygonatum x hybridum Weihenstephan)
  • Wurmfarn (Dryopteris felix-mas)
  • Brandkraut (Phlomis russeliana)
  • Türkischer Gamander (Teucrium hyrcanicum Paradise Delight)
  • Amsonie (Amsonia tabernaemontana)
  • Reitgras (Calamagrostis x acutiflora Karl Foerster)
  • Diamantgras (Calamagrostis brachytricha)
  • Pyrenäen-Storchschnabel (Geranium endressii)